Duft- und Würzgarten am "Haus Saargau"
Seit 2006 gehört der "Garten am Haus Saargau" zum grenzüberschreitenden touristischen Netzwerk „ Gärten ohne Grenzen“. 2015 wurde der Garten zum "Duft- und Würzgarten" umgestaltet.
Beschreibung
Zu jedem Bauernhaus gehörte ein Garten. Meist umfriedet mit einem Zaun aus Holzlatten, fand sich unmittelbar bei den Häuser oder in geringer Entfernung ein Garten“Acker“. In diesen einfachen bäuerlichen Nutzgärten wurde vorwiegend Gemüse, Kräuter und Beerenobst für die Er-nährung der Familie und zum Einwecken als Wintervorrat angebaut. Immer gab es aber auch Blumen und Ziersträucher fürs Auge, für die Insektenwelt und für die Blumenvase.
Das Bild wandelte sich. Mönche, Pfarrer, Lehrer und Apotheker nahmen sich der einfachen Bevölkerung an und vermittelten ihr Wissen rund um Anbau und Pflege der Pflanzen sowie neue Sorten und Kulturtechniken. Ziel war eine reiche Ernte sowie eine bessere und gesündere Ernährung. Einzug hielten dabei auch gestalterische Aspekte der Klostergärten.
Vom „Bauerngarten“, der letztlich eher ein idealisiertes Bild der früher notwendigen Nutzgärten und kein wirklich gärtnerischer Gestaltungsstil ist, spricht man erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts.
Im Garten von Haus Saargau wurden bei der Neuanlage 1998/ 1999 Gestaltungselemente der Klostergärten aufgegriffen. So sind die Beete klar gegliedert und die Wege sind symmetrisch in Kreuzform angelegt. Als charakteristisches Material der Region finden Kalkbruchstein und Kalksplitt in der Gartengestaltung Verwendung. Früher wurde in bäuerlichen Gärten vorwiegend Gemüse angebaut. Dabei wurde ein strenger Fruchtwechsel eingehalten, die sogenannte Vier-Felder-Wirtschaft, die ein Grund für die Wahl der Kreuzform mit vier gleich großen Beeten darstellte. Die Gestaltung war aber meist weniger aufwändig, gearbeitet wurde mit einfachen Trampelpfaden und ohne Einfassungshecken. In den Randbeeten befanden sich auch zu dieser Zeit schon typische Blühpflanzen alter bäuerlicher Gärten und Beerenobst.
2014/ 2015 wurde der 1000 m² große Garten erneut überarbeitet. Heute präsentiert er sich als Garten-Paradies, indem es fast das ganze Jahr über blüht und duftet. Kein Wunder, denn der Bepflanzung wurde die Idee eines Duft- und Würzgartens zugrunde gelegt. Die einzelnen Gartenbeete und -bereiche sprechen alle Sinne an. Duftende Rosen, farbenfrohe Stauden und Ziersträucher, erlesene Küchen- und Heilkräuter sowie eine Naschobstecke erfreuen die Besucher. Es gibt viel zu entdecken. Zahlreiche Tiere und Insekten finden ein reiches Nahrungsangebot.
In besonders großer Zahl sind fleißige Bienen zu finden, die in einem Bienenschaukasten sogar aus der Nähe betrachtet werden können.
So wie zu jedem Bauernhaus ein Garten gehörte, so fand sich früher auch fast hinter jedem Bauernhaus eine Obstwiese. Typischerweise waren die Dörfer in einen Gürtel aus Obstwiesen eingebettet. Ein schönes Bild, das am Haus Saargau noch zu finden ist. Neben Äpfeln, Zwetschen und Kirschen gibt es auch einen Mispelbaum. Er spendet der Sitzgruppe Schatten und liefert leckere Früchte aus denen der beliebte Mispelbrand, Regional als Hundsärsch bezeichnet, erzeugt wird. Zwischen den Obstbäumen sind einige Bienenstöcke aufgestellt, die zu einer guten Befruchtung der Bäume und einer reichen Ertrag beitragen. Die Imker laden einmal im Jahr zum Honigschleudern und -naschen ein.
Der Duft- und Würzgarten, die traditionelle Obstwiese und natürlich das Haus Saargau selbst, sind immer einen Besuch wert. Lassen Sie sich von farbenprächtige Blüten und wohlriechende Düfte umschmeicheln und genießen die Ruhe des Saargaues. Oder genießen Sie das Ambiente als stimmungsvolle Kulisse bei Vorträgen, Lesungen oder Konzerten.
Seit 2006 gehört der Garten am Haus Saargau zum grenzüberschreitenden touristischen Netzwerk „Gärten ohne Grenzen“. Im Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Luxemburg warten derzeit 22 Themengärten darauf, entdeckt zu werden.
Mehr Infos findet ihr hier: www.gaerten-ohne-grenzen.de
Kontakt
Adresse
Bauerngarten am Museum Haus Saargau
Zum Scheidberg 11
66798 Wallerfangen